Das lebenswichtige Kalzium ist ein spezieller Mineralstoff. Der Mensch braucht es in relativ großen Mengen (800-1000 Milligramm täglich), dennoch muss man für eine gute Aufnahme in den Körper so einiges wissen. Erfahren Sie die Details in meinem Artikel, und welche Rolle das Mineral bei Allergien spielen kann.
Wie Sie meinen Artikeln immer wieder entnehmen können, wird die enorme Bedeutung der Mineralien oder Mineralstoffe für unsere Gesundheit viel zu wenig beachtet. Ohne Mineralien funktioniert in unserem Körper praktisch nichts, keine Stoffwechselprozesse, keine Muskelbewegung, keine Säure-Regulation, und keine Körper-Struktur könnte ohne Mineralien gebaut oder erhalten werden.
Unser Körper kann Mineralien nicht selbst herstellen, daher müssen sie als essentielle (lebensnotwendige) Stoffe regelmäßig zugeführt werden.
Heute erzähle ich Ihnen etwas über Kalzium (Ca).
Es ist ein fundamental wichtiges, sogenanntes Makro-Mineral, welches wir in relativ großen Mengen brauchen (siehe weiter unten). Kalzium weist aber auch einige kritische Seiten auf, und es ist genügend Know-how notwendig, um eine ausreichende Versorgung sicher zu stellen.
Die meisten Menschen denken beim Kalzium sofort daran, dass es für den Knochenaufbau wichtig ist. Das stimmt auch, wird aber der gesamten Bedeutung von Kalzium nicht annähernd gerecht. Kalzium ist ein fundamentaler Stoff.
Zunächst zu den vielfältigen Funktionen von Kalzium im Überblick:
- Kalzium ist ein basisch wirkendes Mineral und kann daher überschüssige Säuren direkt bei der Nahrungsaufnahme neutralisieren. Kalzium-haltige Lebensmittel wirken naturgemäß oft basisch, was unserer Gesundheit äußerst zuträglich ist, da wir in einer stark Säure-überschüssigen Gesellschaft leben. Fehlt dieses Kalzium allerdings in den Lebensmitteln (zum Beispiel durch exzessive Landwirtschaft), geht deren basische Wirkung teilweise oder ganz verloren.
- Kalzium ist sehr häufig ein natürlicher Bestandteil von Protein-haltigen Lebensmitteln, da es die Stoffwechsel-Säuren, die bei der Verdauung von Protein entstehen, abpuffert und neutralisiert. Es ist also ein essentieller Baustein zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen Gleichgewichts. Beispiele sind hier Milchprodukte, aber auch Soja, Nüsse, Samen und bestimmte Gemüsesorten und Hülsenfrüchte enthalten sowohl viel Eiweiß (Protein) als auch Kalzium. Fehlt das Kalzium allerdings, geht die Puffer-Wirkung verloren, und die zugeführten Proteine können in der Folge zu einer Übersäuerung des Körpers beitragen.
- Kalzium ist ein grundlegender, essentieller Baustein und Regenerations-Stoff nahezu aller festen Körperstrukturen, also Knochen, Zähne, aber auch Fasern, Schleimhäute, Bindegewebe und andere Schutzschichten. Fehlt dort Kalzium über einen längeren Zeitraum, kommt es zu übermäßigem Abbau/Verbrauch aus den Depots, und unsere Strukturen verfallen in der Folge (faule Zähne, Osteoporose, Schlacken im Bindegewebe, Haarausfall, und viele andere. Bei einem Mangel an Kalzium besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Allergien (siehe auch weiter unten).
- Kalzium ist in unserem Stoffwechsel ein natürlicher Gegenspieler (im Fachjargon “Antagonist”) von Histamin, welches Menschen mit Allergien oft quält. Wenn Sie also keinen Rotwein vertragen, bestimmte Fleischsorten, oder bestimmte Käse-Sorten (vor allem stark gereifte oder industriell verarbeitete), dann leiden Sie vermutlich unter einer Histamin-Unverträglichkeit, die man relativ einfach durch einen Labortest diagnostizieren oder kinesiologisch testen kann. Was Ihnen der Arzt oder das Labor oft nicht sagen: Nicht das ‘böse’ Histamin selbst ist die eigentliche Ursache, sondern ein Ungleichwicht im Stoffwechsel, darunter ein Kalzium-Mangel.
- Kalzium spielt außerdem eine wichtige Rolle bei der Regulation im Reiz-Leitungssystem unserer Muskulatur, speziell auch in der Muskulatur unseres Herzens, zusammen mit den Mineralien Kalium und Natrium.
Kalzium-Quellen in Lebensmitteln
Wichtiger Hinweis: Die Lebensmittel dieser Liste enthalten zwar gewisse Mengen an Kalzium, das bedeutet jedoch nicht, dass die Aufnahme in den Körper immer 1:1 gegeben ist!
- Milchprodukte (bedingt empfehlenswert)
- Gemüse, besonders grüne Gemüsesorten
- Nüsse und Samen
- Bestimmte Algen-Sorten
- Fisch
- Soja (bedingt empfehlenswert)
- Kichererbsen
- Vollkorngetreide (nicht empfehlenswert!)
- Mineralwasser
Vom reinen Gehalt an Kalzium pro 100 Gramm Lebensmittel liegen Milchprodukte relativ deutlich vorne, je nach Produkt von ca. 100mg bis zu 1.000mg Ca (wie z.B. in Hartkäse).
Allerdings bergen Milchprodukte gerade für Allergiker oft massive Probleme bei der Verdauung und Verstoffwechselung. Milch-Proteine können Störungen im Darm sowie im schlimmsten Fall ein „leaky gut„-Syndrom begünstigen oder verursachen, in solchen Fällen ist die Verwertung von Kalzium stark oder völlig eingeschränkt.
Gemüse, Nüsse, Samen und auch Fisch bewegen sich um die 100-200mg pro 100g Rohstoff, mit ganz wenigen Ausnahmen nach oben, wie z.B. Sesam oder Mohn.
In den Urzeiten der Menschheit war wohl Fisch eine wesentliche Kalzium-Quelle, und zwar durch den (Mit-)Verzehr der Gräten, die großteils aus Kalzium bestehen. Vor allem kleinere Gräten im Fisch werden durch Kochen oder Braten weich und beim Essen nicht mehr bemerkbar, diese liefern dann gut verwertbares, biologisches Kalzium.
In der modernen Esskultur jedoch besteht eine Tendenz zur Bequemlichkeit, und man kauft lieber das ausgelöste Fischfilet, ohne sich mit lästigen Gräten ärgern zu müssen. Hinzu kommt, dass der Fisch-Konsum in der westlichen Zivilisation deutlich zu gering ist (in Japan beispielsweise wird wesentlich mehr Fisch verzehrt).
Was ist eigentlich mit Mineralwasser?
Hier handelt es sich nach meiner Erfahrung um einen weiteren Irrglauben. Mineralien im Wasser sind zwar grundsätzlich nicht ganz verkehrt, aber die Aufnahme von anorganischen Mineralien aus dem Wasser ist stark begrenzt, da sie keine biologische Bindung haben. Mineralien sollten so weit wie möglich aus echten Lebensmitteln aufgenommen werden, wo die Moleküle an organische Baustoffe, wie z.B. Proteine, gebunden sind. Damit kann unser Körper am besten umgehen. Ich werde darauf in einem späteren Artikel noch eingehen.
FAZIT:
Die Versorgung mit Kalzium aus der täglichen Alltags-Ernährung ist aus mehreren Gründen in vielen Fällen nicht zu bewältigen (Milch-Unverträglichkeiten, zu geringer Verzehr an Fisch, Nüssen und Samen).
Vor allem bei allergischen Erkrankungen ist der Bedarf an Kalzium erhöht.
Kalzium kann – auch kurzfristig – Histamin entgegen wirken, und damit Allergie-Symptome unter Umständen innerhalb von wenigen Stunden verschwinden lassen(!)
Leider ist durch diverse Lebensmittel-Unverträglichkeiten auch noch die Aufnahme beeinträchtigt. In solchen Fällen ist es entscheidend, ein möglichst hochwertiges Kalzium-Präparat zu finden, um den Bedarf zu decken, und die Kalzium-Reserven auch für einen längeren Zeitraum wieder aufzufüllen.
Außerdem benötigt Kalzium für eine gute Aufnahme im Körper mehrere Co-Faktoren, darunter:
- Magnesium
- Mangan
- Bor
- Zink
- Vitamin D
- Vitamin C
Leider erfüllen die meisten orthomolekularen Produkte am Markt nicht diese Voraussetzungen. Wenn Sie also von einer Kalzium-Brausetablette Wunder erwarten, werden Sie enttäuscht sein. Egal, ob Sie diese in der Apotheke oder im Supermarkt gekauft haben.
Gute Kalzium-Präparate enthalten den Rohstoff in Citrat-Form, und zwar ohne „Verwässerungen“ durch billiges Kalziumcarbonat oder -gluconat.
Noch besser sind aus meiner Erfahrung Produkte aus Korallen-Extrakten, wie zum Beispiel der Sango-Koralle.
Möglichkeiten der Dosierung:
800 – 1.000 mg – Tagesbedarf, längerfristig
1.000 – 2.000 mg – therapeutische Dosierungen, kurz- bis mittelfristig
Selbstverständlich sollte ein individueller Bedarf oder ein Mangel immer durch einen professionellen Berater oder Therapeuten überprüft und getestet werden!
Sie haben eine Frage?
Kontaktieren Sie mich!
Ihr
Alexander Fegerl