Sie möchten trotz Unverträglichkeit nicht ganz auf Brot und Teigwaren verzichten?
Hier ist ein möglicher Weg aus dem Dilemma. Ein Praxis-Bericht.
In meinem letzten Artikel habe ich Ihnen erklärt, warum Getreide leider ein problematisches Lebensmittel für den Menschen ist.
In diesem Beitrag zeige ich Ihnen allerdings Lösungsmöglichkeiten.
Ganz kurz als Wiederholung, die verschiedenen Getreidesorten haben unterschiedliche Zusammensetzungen von Reiz-Stoffen wie z.B. das Gluten-Eiweiß, und dadurch ist jedes Getreide für sich zu betrachten. Wenn Sie z.B. eine Weizen-Unverträglichkeit haben, kann es durchaus sein, dass Sie dafür andere Getreide besser oder sogar gut vertragen. Je nachdem, wie Ihr Mikrobion (Darmflora) oder Ihr Immunsystem genetisch disponiert ist, werden Sie auf mehr oder weniger Getreidesorten empfindlich reagieren. Auch die Blutgruppe spielt hier eine Rolle.
Starke Allergiker vertragen häufig eine Zeit lang gar kein Getreide, bis Sie eine ganzheitliche Therapie vollzogen haben. Erst dann kann Getreide wieder (evtl. mit gewissen Einschränkungen) gegessen werden.
Hierzu gebe ich Ihnen nun aus meiner täglichen Praxis und langjährigen Erfahrung eine Aufzählung der Getreidesorten nach deren Verträglichkeit sortiert:
- Reis
- Mais
- Hafer
- Roggen
- Dinkel
- Weizen
Anmerkung:
Roggen und Dinkel sind in der Verträglichkeit weitgehend gleichwertig, und deutlich besser als Weizen.
Alle Informationen gelten natürlich sowohl für Brot als auch für Teigwaren. Zum Glück ist mittlerweile in Reformläden bzw. in gut sortierten Supermärkten das Angebot an alternativen Teig- und Brotwaren ganz gut sortiert, so dass man beispielsweise Nudeln aus reinem Dinkelmehl, oder auch völlig glutenfreie Teigwaren kaufen kann.
Wie Sie sehen können, ist Reis ein sehr neutrales Getreide, außerdem glutenfrei und daher in den meisten Fällen sehr gut verträglich. Je weiter unten in der Liste, desto unverträglicher werden die Sorten. Weizen ist das mit Abstand am wenigsten verträgliche Getreide, vor allem dann, wenn es sich um Vollkornprodukte handelt! (siehe dazu Teil 1 dieses Beitrags). Nach meiner praktischen und kinesiologischen Erfahrung vertragen etwa 80% meiner Klienten keinen Weizen. Das heißt aber noch nicht, dass Sie gar kein Getreide vertragen. In vielen Fällen sind bestimmte Sorten in Ordnung, auf andere müssen Sie eine Zeit lang verzichten, bis eine ganzheitliche Therapie erfolgreich vollzogen wurde.
Welche Getreidesorten das im Einzelfall sind, ist nicht einfach festzustellen, auch nicht mit klassischen Labor-Tests (Siehe dazu einen meiner vorangehenden Artikel). Die Verträglichkeit ist von mehreren Faktoren abhängig:
- Zustand ihrer Darmbakterien (Mikrobiom)
- Zustand ihres Immunsystems
- Regelmäßiger Stresslevel
- Allgemeiner Ernährungszustand (vor allem die Versorgung mit Mineralien)
- Energetischer Zustand der Milz (Siehe dazu mein Artikel zum Element Erde)
Wie sollen Sie nun vorgehen, wenn Sie den Verdacht auf Unverträglichkeiten haben, oder ein Allergie-Patient sind?
Nach meiner Empfehlung wäre der optimale Weg folgender:
- Lassen Sie sich von Ihrem Hausarzt eine Überweisung zu einer umfassenden Lebensmittel-Testung verordnen.
- Wählen Sie sorgfältig einen ganzheitlichen Therapeuten, der Sie kinesiologisch auf Lebensmittel-Unverträglichkeiten testet. Fragen Sie nach dem Armlängen-Test.
Wie ich in diesem Artikel bereits erklärt habe, liefern Labor-Befunde sehr häufig keine genauen Ergebnisse, weshalb Sie unbedingt mit Hilfe der Kinesiologie die Analyse vervollständigen sollten. Vor allem der sogenannte Armlängen-Test nach Raphael van Asche ermöglicht es dem Therapeuten, auch die individuelle Intensität einer Unverträglichkeit festzustellen. Dieser spezifische Test reagiert auf Stress-Reize mit einem Reflex der autonomen Rumpf-Muskulatur, der die Arme des Klienten für einige Sekunden in unterschiedlicher Länge erscheinen lässt. Die Stärke des Längen-Unterschieds definiert dann den Grad der Stress-Reaktion.
Auf diese Weise können Sie sicher sein, alle unverträglichen Lebensmittel zunächst identifiziert zu haben, wodurch einer nachhaltigen und ganzheitlichen Therapie nichts mehr im Wege steht.
Was könnten Sie tun, wenn diese Möglichkeit aktuell nicht besteht?
Für diesen Fall gebe ich Ihnen folgende Vorgehensweise mit:
- Verzichten Sie zunächst vollständig auf Getreide (mit Ausnahme von Reis).
- Behalten Sie diese Art der Diät über mindestens vier bis sechs Wochen bei.
- Nach frühestens vier Wochen fügen Sie eine Sorte Getreide zu ihrer Diät hinzu, ich würde mit Hafer beginnen, z.B. in Form von einfachen Haferflocken (Porridge).
- Nach weiteren vier Wochen können Sie versuchen Dinkel in Form von ausschließlich hellem Dinkelbrot hinzuzufügen.
- Nach weiteren vier Wochen fügen Sie helles Weizenbrot dazu (normales Weißbrot, Toastbrot, helles Gebäck)
Anmerkung: Anstatt dem problematischen Weizen können Sie es auch mit hellem Roggenbrot versuchen. - Nochmals zur Erinnerung: Verwenden Sie kein Vollkorn-Getreide!
Beobachten Sie während dieser Zeit möglichst genau ihr Befinden.
Möglicherweise verändern sich bis dahin „unscheinbare“ Dinge wie Ihr Stuhlgang, Ihre Verdauung, Ihr Energieniveau, Ihr Temperaturempfinden, Schlaf, usw.
Ebenso könnte sein, dass sich bestimmte Beschwerden bessern, wie z.B. Kopfschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall, oder andere.
Sollten Sie anfangs eine Verbesserung bemerken, und dann eine Verschlechterung, nachdem Sie ein Getreide hinzugefügt haben, dann können Sie davon ausgehen, dass dieses Getreide ein Problem-Verursacher ist.
Sollte allerdings während des gesamten Zeitraums für Sie gar keine Veränderungen bemerkbar sein, dann ist es möglich dass Sie mit der Verdauung von Getreide gar kein Problem haben (nach meiner Erfahrung ist dies aber eher unwahrscheinlich). In diesem Fall könnten ganz andere Lebensmittel die Ursache sein (wie zum Beispiel die Kuhmilch).
Zu guter Letzt noch ein Tipp für Sie.
Ich empfehle Ihnen, wann immer Sie Brot essen, dass Sie es mit dem Toaster erwärmen. Das Toasten von Brot hat mehrere Effekte:
- Es spaltet die einzelnen Nährstoffe nochmals ein bisschen auf, was ihre Verdauung erleichtert
- Es erwärmt das Brot nochmals, was die Funktion ihrer Milz unterstützt, ohne jedoch eine Aktivität der Hefe zu bewirken (manche Menschen haben Probleme, Hefe zu verdauen)
- Vorsicht, dies gilt NICHT für frisch gebackenes Brot! Dieses ist zwar auch „warm“, aber noch mit einer gewissen Hefe-Aktivität, daher kann dies zu Verdauungsproblemen führen
Sie sehen also, dass man auch als Allergie-Betroffener unter bestimmten Voraussetzungen und mit dem nötigen Know-How Brot und Getreideprodukte genießen kann. Selbstverständlich braucht es dazu als erstes eine genaue Anamnese und Diagnose!
Ich hoffe aber, das macht Ihnen Hoffnung, und es waren einige wertvolle Tipps für Sie dabei!
Sie haben eine Frage?
Kontaktieren Sie mich!
Ihr
Alexander Fegerl